Thema:

Erin­nern Sie sich? Cyber­space, Net­scape, Fire­ball und 56k-Modem

Erin­nern Sie sich noch an damals? An frü­her, als das Inter­net noch revo­lu­tio­när war, nur ganz wenige es hat­ten und man sich fühlte wie gerade in der Zukunft angekommen.

Im futu­ris­ti­schen Cyber­space war die Inter­net­ge­meinde eine kleine, kusche­lige Gemein­schaft von tech­nik­ver­ses­se­nen, meist männ­li­chen Nerds und wenn man schon Ende der 90er als Frau im Netz unter­wegs war, war man schon ganz was Tol­les. Kaum ein Unter­neh­men hatte einen Inter­net­auf­tritt, und wenn, dann war er schlank bis dürr oder clean, die Schrift in Times New Roman, ein paar kleine Gra­fi­ken höchs­tens, Flash war noch nicht rich­tig erfun­den und mit einem 56k-Modem – was bereits die Geschwin­dig­keits­re­vo­lu­tion schlecht­hin war – zum Stun­den­preis von phä­no­me­na­len 5 Mark in der Stunde sowieso nicht zu machen und Digi­tal­fo­to­gra­fie konn­ten sich nur die Reichs­ten leis­ten. T‑Online war der Hit, täg­lich flat­ter­ten einem AOL-CDs ent­ge­gen und selbst Boris war irgend­wann mal drin.

Wir such­ten mit Fire­ball, schau­ten bei Lycos, surf­ten mit Net­scape und staun­ten über ein klei­nes wahn­wit­zi­ges Dot­com-Unter­neh­men, wel­ches, das muss man sich mal vor­stel­len, das wird doch nichts, Auk­tio­nen im Inter­net anbie­tet, wo man von wild­frem­den Men­schen, die man noch nie gese­hen hat, gebrauchte Dinge erstei­gert, ohne dass eine echte Per­son den Ham­mer haut und den Preis dafür, ohne die Ware vor­her gese­hen zu haben, ein­fach auf das Konto der wild­frem­den Men­schen über­weist. Und das obwohl Oma immer sagte – erst die Ware, dann das Geld. Man spürte, dass da etwas Gro­ßes im Gange, etwas Neues am wach­sen und man Teil von etwas war, das alles ver­än­dern würde.

Und jetzt? Die Web­sei­ten machen Musik, die Men­schen schrei­ben Blogs, nen­nen auf Face­book Unbe­kannte „Freunde“, laden ihr Leben bei You­tube hoch und hal­ten jeden Augenblich mit der Digi­tal­ka­mera fest. Neben Google gibt es nur noch Google, ebay hat seine Hoch­zeit bereits hin­ter sich, wir sur­fen auf der Flat-Welle monat­lich zum glei­chen Preis, den frü­her eine ein­zige Online-Stunde hatte, haben das Netz mit dem Smart­phone immer dabei und kön­nen uns ein Leben ohne Inter­net gar nicht mehr vor­stel­len. Hät­ten Sie das damals gedacht?

Wie wird es weitergehen?

2020: Wird es Micro­soft und Google noch geben? Haben wir die PCs abge­schafft und sur­fen an der Wand und gibt es das Inter­net über­haupt noch?

Las­sen wir uns überraschen!

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